»Inspiration und Vorbild sein«

Femtec-Exkursion: Ein Tag am Fraunhofer-Zentrum in Kaiserslautern

Am 12.03.2024 besuchten 31 herausragende MINT-Studentinnen von Universitäten aus ganz Deutschland das Fraunhofer-Zentrum in Kaiserslautern. Die Stipendiatinnen des Femtec-Netzwerks, die meisten von ihnen mit internationalem Background, lernten bei einem abwechslungsreichen Programm beide Fraunhofer-Institute besser kennen.

Die Teilnehmerinnen bekamen nicht nur eine Führung durch das Fraunhofer ITWM sowie durch das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE, auch kreative Workshops zu Digitalen Zwillingen sowie Vorträge zu Projekten aus der Bildverarbeitung oder Fahrzeugentwicklung gehörten zum Programm der Tagesexkursion. In Kleingruppen aufgeteilt probierten sie sich zum Beispiel selbst am Fahrzeugsimulator RODOS aus und führten bei Round Tables intensive Gespräche mit Wissenschaftlerinnen. 

Role Models und die eigene Geschichte hinter der Wissenschaft

Den jungen Frauen ist allen gemeinsam, dass sie mit besonders guten Leistungen ein MINT-Fach studieren und deshalb dem Femtec-Netzwerk angehören. In ihrem Studienalltag beschäftigen sie sich mit ganz unterschiedlichen Fachgebieten – von Elektrotechnik über Information Systems Management bis hin zu Data Science oder Molekularmedizin sind viele Studiengänge vertreten. Der Vorteil der heterogenen Schwerpunkte für uns am Fraunhofer ITWM: In allen MINT-Studiengängen steckt als gemeinsamer Nenner immer auch Angewandte Mathematik.

Wichtig war es den Organisatorinnen der Fraunhofer-Institute ein breites Programm anzubieten, um die Vielfalt zu zeigen. »Neben dem Einblick in den Berufsalltag in angewandter Forschung stand Netzwerken und der direkte Austausch im Mittelpunkt der Veranstaltung. Unsere Wissenschaftlerinnen stellten als Role Models ihren Karriereweg vor, ihre ganz eigene Geschichte hinter der Wissenschaft«, berichtet Isabelle Dieckhoff. Sie hat seitens des Fraunhofer ITWM das Event mit auf die Beine gestellt. 

Eine dieser Role Models ist Dr. Isabel Michel. Sie sprach im Vortrag »MESHFREE and More« über ihre mathematischen Arbeiten in der Abteilung »Transportvorgänge« und dem Softwaretool MESHFREE, aber auch über ihre zahlreichen abteilungsübergreifenden Aktivitäten, zum Beispiel im Wissenschaftlich-Technischen-Rat (WTR) oder dem Förderprogramm TALENTA. »Ich war wirklich erstaunt, wie viele Fragen die Studentinnen gestellt haben – vom ganz konkreten Interesse zu unserer Software-Methode bis hin zu meinem Alltag am Fraunhofer ITWM war alles dabei.« Isabels größte Herausforderung: Zeitmanagement und die richtige Balance finden, nicht nur zwischen Familie und Beruf, sondern am Institut auch zwischen der Forschung und Mathematik auf der einen Seite und administrativen sowie Management-Aufgaben auf der anderen Seite.

Links Dr. Neele Leithäuser und rechts Dr. Isabel Michel beim Networking mit einer Femtec-Stipendiatin.
© Fraunhofer ITWM
Links Dr. Neele Leithäuser und rechts Dr. Isabel Michel beim Networking mit einer Femtec-Stipendiatin.

Highlights im Programm und Zukunftspläne der Stipendiatinnen

In die Veranstaltung gingen die meisten der jungen Studentinnen mit der Erwartungshaltung mehr über die Fraunhofer-Institute als arbeitgebendes Unternehmen zu erfahren, aber auch »persönliche Kontakte knüpfen« und »Einblicke in das Leben einer Forscherin« oder »Informationen über Möglichkeiten zur Promotion« standen auf der Wunschliste der Femtec-Truppe.

Nach der Veranstaltung können sich viele sogar vorstellen in der Forschung zu arbeiten. So auch Marie Laufens. »Meine Zukunftspläne sind promovieren, in der Industrie, aber auch in der Forschung arbeiten. Ich möchte einfach verschiedenes ausprobieren«. Sie studiert »Molecular and Applied Biotechnology« (Molekulare und angewandte Biotechnologie) an der RWTH Aachen und hat durch den Standort der Uni mit gleich mehreren Instituten schon vorher viel über die Fraunhofer-Welt gehört. Die Femtec-Exkursion hat das jetzt mit Leben befüllt.

Theresia Krol schmiedet ähnliche Karrierepläne und legt an der Universität Stuttgart bereits die Weichen dafür mit ihrem Studium in »Materials Science«: »Mir hat der Tag sehr gut gefallen. Meine Highlights waren das Vernetzen beim Mittagessen, die Round Table Gespräche mit weiblichen Führungspersonen und der Kreativitätsworkshop.«

Yonca Kanci im Gespräch
© Fraunhofer ITWM
Yonca Kanci im Gespräch bei einer der Netzwerk-Gelegenheiten.

Yonca Kanci ist dieser Workshop, bei dem im Team Lösungen zur Smart City ausgearbeitet wurden, ebenfalls positiv im Kopf geblieben. Sie studiert an der Universität Stuttgart »Environmental Engineering« und will mit ihrem Job später Mehrwert im Umweltschutz schaffen. »Ich kann mir vorstellen in der angewandten Forschung zu arbeiten, bin aber noch für alle Optionen offen,« so die 24-Jährige. Wobei sie sich jetzt aber schon sicher ist: »Ich möchte in Zukunft jungen Mädchen eine Inspiration und Vorbild sein.«

Ganz im Sinne der Femtec-Veranstaltungen wird sie vielleicht in ein paar Jahren selbst eine der wissenschaftlichen Role Models. Beeindruckend und inspirierend waren die jungen Talente, die uns besucht haben, jedenfalls jetzt schon. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg im Studium und beim Berufsstart!

Unsere Role Models auf der Femtec-Exkursion 2024